Der Zugriff auf Informationen, die Kronzeugen an die Kartellbehörden übermitteln, kann für Schadensersatzkläger zur Substantiierung ihrer Klagen von Bedeutung sein. Das Informationsbedürfnis der Schadensersatzkläger kollidiert jedoch mit dem Interesse, effektive Kronzeugenprogramme im Rahmen der behördlichen Kartellrechtsdurchsetzung aufrecht zu erhalten. Die Arbeit untersucht die Lösungsmodelle für das durch einen derartigen Informationszugriff entstehende Spannungsverhältnis zwischen öffentlicher und privater Kartellrechtsdurchsetzung im deutschen Recht vor und nach Inkrafttreten der 9. GWB-Novelle, im europäischen Recht unter Einbeziehung der Schadensersatzrichtlinie und der Transparenzverordnung sowie für Aspekte des US-amerikanischen Rechts. Dabei wird erörtert, ob die Regelungen der Schadensersatzrichtlinie und der 9. GWB-Novelle in Konflikt zum Primärrecht der Europäischen Union stehen. In Anlehnung an das amerikanische Recht wird erwogen, die Haftungsprivilegierung der Kronzeugen an Kooperationsleistungen im Schadensersatzprozess zu knüpfen.
Efnisorð
Droit de la concurrence competition law Ententes cartel UE/CE Droit EU law Droit comparé comparative law Dommages et intérêts damages Témoignages evidence Accès à l'information access to information Procédure judiciaire judicial proceedings UE/CE Union européenne European Union Thèses thesis Allemagne RF Germany Etats-Unis d'Amérique United States Wirtschaftsrecht Wettbewerbsrecht Schadensersatz Schadensersatzprozess Kartellrecht Kronzeugen Richtlinie 2014/104/EU Zugang zu Dokumenten 9. GWB-Novelle discovery Kronzeugeninformationen Transparenz